Der Teflon-Skandal

Jahrzehnte lang wurde das hochgiftige PFOA (Perfluoroctansäure) in den Ohio River geleitet und PFOA-haltige Schlämme in einer nicht abgedichteten Deponie entsorgt. Das Unternehmen dahinter: DuPont. Der Aufdecker dieses Vergiftungsskandals: Robert Billot. Dies ist der wahre Hintergrund des Films  „Dark Waters“ („Vergiftete Wahrheit“).

PFOA wurde früher zur Herstellung des Kunststoffes PTFE (Polytetrafluorethylen, Handelsnamen z.B. Teflon, Gore-Tex) verwendet. Es wirkt krebserzeugend,  giftig auf die Leber und gefährdet die Fortpflanzung. Hinzu kommt, dass dieser Schadstoff praktisch unzerstörbar ist – er wird im Englischen auch als „forever chemical“ bezeichnet: PFOA wird in der Natur nicht abgebaut und reichert sich im biologischen Gewebe an. Zugleich ist es sehr mobil und daher weltweit allgegenwärtig. Diese Chemikalie ist heutzutage in Fischen, Meerestieren, Wildtieren, Milch und zahlreichen anderen Lebensmitteln zu finden und lässt sich auch in menschlichem Blut und Muttermilch nachweisen. Die globale Verteilung zeigt sich unter anderem darin, dass PFOA auch in der Leber von Eisbären gefunden wurde – um bis zu 4000-fach angereichert in Vergleich zur Konzentration in der Umwelt.

PFOA ist einer der prominentesten Vertreter der per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). Diese Chemikalien sind Bestandteile von Regenmänteln, Schirmen, Outdoor-Kleidung und anderen fleck- und wasserabweisenden Materialien, sowie von vielen beschichteten Aufbewahrungsbehältern.
PFOA und eine ähnlicher Vertreter – PFOS – ist inzwischen großteils verboten und nur für wenige Ausnahmen zugelassen. Viele andere PFAS sind jedoch genauso schädlich wie PFOA. In der EU sollen in Zukunft alle PFAS möglichst umfassend zu verboten werden.

PFOA (und viele andere PFAS) ist besonders besorgniserregend, weil

  • es die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen kann.
  • stark umweltgefährdend ist, da es schwer abbaubar und giftig ist. Zusätzlich reichert es sich in Organismen an.

Tipps, um diesen und andere Schadstoffe in Kunststoffprodukten zu vermeiden:

Achte bei Outdoor-Bekleidung darauf, dass sie „fluorfrei“ bzw. „PFC-frei“ imprägniert wurde. Ein Vergleich von 8 2-Lagen Funktionsjacken ohne Fluor-Ausrüstung findet sich im Oktober-Heft des Konsument.

Die Innenbeschichtung von Einweggeschirr, Fast-Food-Verpackungen und Tiefkühlkartons kann PFAS enthalten. Daher: Verwende auch aus diesem Grund statt Einwegbechern Ihren eigenen wiederbefüllbaren Mehrwegbecher, oder kaufen Sie Getränke zum Mitnehmen nur dort, wo es Mehrweg-Pfandbecher gibt.

Interessante Informationen sind auch in folgender Broschüre des deutschen Umweltbundesamtes zu finden: Schwerpunkt 1-2020: PFAS. Gekommen, um zu bleiben.

Was kannst du dagegen tun?

Nutze dein Recht und verlange auch du mit der Scan4Chem-App Auskunft, ob in einem Produkt bedenkliche Stoffe enthalten sind!

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