Es ist nicht alles Gold, was glänzt -Modeschmuck kann Schadstoffe enthalten

Auch Schmuck kann SVHCs enthalten.

Im Jahr 2018 wurden im Zuge des Überwachungsplans in Deutschland bei jeweils ca. 8 % der untersuchten Schmuckstücke gesetzlich nicht erlaubte Konzentrationen an Cadmium und Blei gefunden – maximal bestanden sie sogar zu über 90 % aus diesen Metallen!
Ähnliche Ergebnisse wurden in einem Bericht der Chemikalieninspektoren der EU im Dezember 2021 veröffentlicht: 79 der 340 untersuchten Schmuckstücke – immerhin 23% – enthielten Cadmium in erhöhten Konzentrationen, 31 von 337 (9%) Blei. Dabei wurden Produkte untersucht, die online erhältlich waren. Die Ergebnisse sind insgesamt erschreckend: von den fast 6.000 Produkten waren 78% nicht gesetzeskonform. Teilweise geht es dabei um Informationen, die den Konsument:innen zur Verfügung gestellt werden müssen, aber auch der Gehalt an Schadstoffen war oft zu hoch.  

Blei, Nickel und Cadmium sind in Schmuck nicht grundsätzlich verboten: Die Verwendung dieser Metalle ist im EU-Chemikalienrecht lediglich stark reglementiert. Die Grenzwerte für Cadmium in Schmuckwaren liegen beispielsweise bei 0,01 %, für Blei bei 0,05 % (jeweils auf das Gewicht des Schmuckstücks bezogen).

Blei ist besonders besorgniserregend, weil von ihm folgende Gefahren ausgehen:

  • sie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen können.

Außerdem: Blei ist global der beim Menschen am weitesten verbreitete Schadstoff. Ein Drittel aller Kinder weltweit – 800 Mio – haben erhöhte Bleiwerte. Die Folgen: IQ-Verlust, Behinderungen, insbesondere geistige .Ebenso verursacht Blei Herzkrankheiten, Nierenkrankheiten, Schlaganfälle, Frühgeburten und geringes Geburtsgewicht. Dies betrifft vor allem die Bevölkerung von Entwicklungs- und Schwellenländern.

Cadmium ist besonders besorgniserregend, weil von ihm folgende Gefahren ausgehen:

  • Organschädigend

  • Krebserregend

Tipps:

  • Kauf keinen Modeschmuck unklarer Herkunft (beispielsweise von einem Marktstand oder im Internet): Schmuck, der nicht in der EU produziert wurde, birgt eine größere Gefahr, dass die geltenden Grenzwerte von Schadstoffen nicht eingehalten werden.
  • Da die Metalle und andere Chemikalien vor allem durch Knabbern, Abschlecken oder dem versehentlichen Verschlucken abgelöst werden, sollten Kinder am besten gar keinen Modeschmuck bekommen.
  • Bessere Alternativen zu Modeschmuck sind möglichst regional produzierte Schmuckstücke mit einem höheren Anteil an Edelmetallen. Achte dabei auf fair gehandeltes Gold.

Was kannst du dagegen tun?

Nutze Dein Recht und verlange auch Du mit der Scan4Chem-App im Voraus Auskunft vom Hersteller oder Händler, ob in einem Produkt besonders besorgniserregende Stoffe enthalten sind.

1 Kommentar zu „Es ist nicht alles Gold, was glänzt -Modeschmuck kann Schadstoffe enthalten“

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