Hast du dir auch vorgenommen, mehr Sport im Neuen Jahr zu machen? Achtung, Sportartikel können Giftstoffe enthalten!

Vielleicht steht auch bei dir heuer „mehr Sport“ auf der Liste der guten Neujahrsvorsätze. Nachdem wegen Corona Fitnesscenter und andere Sportstätten geschlossen sind, richten sich viele zu Hause ihr persönliches Sportstudio ein. Deshalb haben wir im Rahmen unseres Projekts AskREACH verschiedene Sportartikel wie Gymnastikbälle, Springseile, Yogamatten oder Hanteln auf “besonders besorgniserregende Stoffe” (SVHCs) getestet.

Jedes vierte Produkt war mit Schadstoffen belastet, sieben hätten gar nicht verkauft werden dürfen. Spitzenreiter waren zwei Gymnastikbälle, die 35% und 41% verbotene Weichmacher enthielten. Auch ein Springseil mit 24% eines Weichmachers hätte nicht verkauft werden dürfen.

Vier der gefundenen Weichmacher, sogenannte Phthalate, sind seit Juli 2020 in der EU verboten. In Konsumartikeln dürfen sie Konzentrationen von 0,1% nicht übersteigen. Somit handelt es sich bei den oben genannten Produkten um bis zu 410-fachen Grenzwertüberschreitungen!

Diese Phthalate sind besonders besorgniserregend, weil

  • sie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen können.
  • sie das menschliche Hormonsystem beeinträchtigen können. Diese Chemikalien, auch „endokrine Disruptoren“ genannt, werden mit der weltweiten Zunahme von Brust- und Prostatakrebs, Fortpflanzungsstörungen, Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und kognitiven Störungen wie ADHS in Verbindung gebracht.
  • bei einigen auch nachgewiesen wurde, dass sie Hormonsysteme von Tieren beeinträchtigen können. Häufige Auswirkungen sind Veränderung der Geschlechtsorgane und verminderte Fortpflanzungsfähigkeit.

Tipps für Fitness-Fans:

  • Vermeide Artikel aus Kunststoff, vor allem Weich-PVC oder Billigartikel aus dunklem Hartplastik.
  • Achte auf den Geruch des Artikels. Riecht der Gegenstand stark und undefinierbar, quasi “chemisch”, kauf das Produkt lieber nicht.
  • Bevorzuge Produkte mit Umweltzeichen, wie dem Österreichischen Umweltzeichen, dem EU-Eco-Label oder dem Blauen Engel. In solchen Produkten dürfen keine SVHCs enthalten sein.
  • Scanne Produkte, die du kaufen möchtest, im Voraus mit der “Scan4Chem”-App und sende eine SVHC-Anfrage an den Verkäufer oder Hersteller des Artikels.

Mehr Infos zu unserem Test findest du hier:

https://www.global2000.at/publikationen/sportartikel-test

Was kannst du dagegen tun?

Nutze dein Recht und verlange auch du mit der Scan4Chem-App Auskunft, ob in einem Produkt bedenkliche Stoffe enthalten sind!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert