Würdest DU dein Kind mit einer schadstoffbelasteten Puppe spielen lassen?

Im Jänner 2020 wurde in Dänemark in einer Puppe DEHP in einer Konzentration gefunden, die verboten ist. DEHP gehört zur Stoffgruppe der Phthalate. Diese werden als Weichmacher in Plastik verwendet. 11 Phthalate, darunter auch DEHP wurden von der EU als besonders besorgniserregende Stoffe (SVHCs) eingestuft und einige davon sind in Spielzeug und Kosmetika schon länger verboten.

Seit 7. Juli 2020 ist auch das in Verkehr bringen von fast allen Konsumartikeln, die mehr als 0,1% von 4 dieser Stoffe (DEHP, DBP, BBP und DIBP) enthalten, nicht mehr erlaubt.

Diese Phthalate sind besonders besorgniserregend, weil

  • sie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen können.
  • sie das menschliche Hormonsystem beeinträchtigen können. Diese Chemikalien, auch „endokrine Disruptoren“ genannt, werden mit der weltweiten Zunahme von Brust- und Prostatakrebs, Fortpflanzungsstörungen, Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und kognitiven Störungen wie ADHS in Verbindung gebracht.
  • bei einigen auch nachgewiesen wurde, dass sie Hormonsysteme von Tieren beeinträchtigen können. Häufige Auswirkungen sind Veränderung der Geschlechtsorgane und verminderte Fortpflanzungsfähigkeit.

Tipps, um diese Schadstoffe zu vermeiden:

  • Verzichte auf Billigware, Produkte aus Weichplastik und starkriechende Kunststoffe! Diese sind mit größerer Wahrscheinlichkeit belastet. Das gilt auch für „Beigaben“ in (Kinder-)Zeitschriften.
  • Bevorzuge Stoffpuppen oder Kuscheltiere aus Öko-Textilien!
  • Wasche Kuscheltiere regelmäßig!
  • Rieche vor dem Kauf an Spielsachen! Lass Spielzeug mit chemischem Geruch lieber stehen.

Was kannst du dagegen tun?

Nutze dein Recht und verlange auch du mit der Scan4Chem-App Auskunft, ob in einem Produkt bedenkliche Stoffe enthalten sind!

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