Plastic Planet – immer mehr Kunststoff, immer mehr Gift

Wusstest Du, dass sich die weltweite Produktion an Kunststoffen bis ins Jahr 2050 ungefähr verdreifachen wird?
Wusstest Du, dass in Europa ungefähr 40% des erzeugten Kunststoffs für Verpackungen verwendet wird?
Wusstest Du, dass über 20.000 verschiedene Chemikalien in einer Plastikverpackung enthalten sein können? Untersuchungen im Rahmen des Projekts PlastX zeigen das. Viele sind bedenklich für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt, nicht wenige davon sind SVHCs.

In einem Forschungsprojekt (Geueke et al) wurden im Jahr 2018 – ausgehend von einer Liste von über 4.200 – die 21 gefährlichsten Chemikalien in Kunststoffverpackungen zusammengestellt – 13 davon sind SVHCs. Unter anderem stehen 5 Phthalate, Bisphenol A, die Perfluorverbindung PFOA, Cadmium und Quecksilber auf dieser Liste.

Die Endocrine Society hat in einer umfangreichen Studie vom Dezember 2020 speziell vor 7 Chemikalien(gruppen) in Kunststoffen gewarnt, die hormonell schädlich wirken. Dazu zählen zusätzlich zu den o.g. auch beispielsweise weitere giftige Metalle, bromierte Flammschutzmittel und UV-Stabilisatoren. Hier kommen noch einige weitere SVHCs hinzu

Diese Chemikalien in Kunststoffen sind besonders besorgniserregend, weil von ihnen eine oder mehrere der folgenden Gefahren ausgehen:

  • Sie können Krebs erzeugen.

  • Sie können die Veränderungen des Erbguts in Körperzellen oder Ei- bzw. Samenzellen und in weiterer Folge verschiedene gesundheitliche Probleme, z.B. Fehlbildungen oder Krebs verursachen.

  • Sie können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen.

  • Sie können das menschliche Hormonsystem beeinträchtigen. Diese Chemikalien werden mit der weltweiten Zunahme von Brust- und Prostatakrebs, Fortpflanzungsstörungen, Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und kognitiven Störungen wie ADHS in Verbindung gebracht.

    Bei einigen auch nachgewiesen wurde, dass sie Hormonsysteme von Tieren beeinträchtigen. Häufige Auswirkungen sind Veränderung der Geschlechtsorgane und verminderte Fortpflanzungsfähigkeit.

  • Sie können bei längerem oder wiederholtem Kontakt verschiedene Organe beim Menschen schädigen.
  • Sie sind stark umweltgefährlich: diese Chemikalien sind schwer abbaubar und bleiben daher jahrzehntelang im Umlauf und verbreiten sich weltweit. Sie reichern sich im Fettgewebe an und sind auch oft giftig. Solche Schadstoffe wurden bereits im Körper von Eisbären gefunden.

Tipps:

  • Kaufe möglichst unverpackte Lebensmittel.
  • Vermeide Artikel aus Kunststoff, vor allem Weich-PVC oder Billigartikel aus dunklem Hartplastik.
  • Achte auf den Geruch des Artikels. Riecht der Gegenstand stark und undefinierbar, quasi „chemisch“, kauf das Produkt lieber nicht.
  • Bevorzuge Produkte mit Umweltzeichen, wie dem Österreichischen Umweltzeichen, dem EU-Ecolabel oder dem Blauen Engel. In solchen Produkten dürfen keine SVHCs enthalten sein.

Was kannst du dagegen tun?

Nutze dein Recht und verlange auch Du mit der Scan4Chem-App im Voraus Auskunft vom Hersteller oder Händler, ob in einem Produkt besonders besorgniserregende Stoffe enthalten sind.

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